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Buttons und interaktive Elemente barrierefrei: WCAG leicht gemacht

Geschrieben von Boris Kraemer | Apr 8, 2025 3:52:06 PM

Interaktive Elemente wie Buttons und Links sind auf Webseiten allgegenwärtig. Doch wusstest du, dass gerade diese scheinbar simplen Komponenten oft entscheidend dafür sind, ob Nutzer deine Webseite wirklich uneingeschränkt bedienen können? Genau hier setzen die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) an. Heute zeige ich dir, wie du Buttons und interaktive Elemente gemäß der WCAG barrierefrei gestaltest – klar, verständlich und ganz praxisnah.

Inhaltsverzeichnis

 

Warum Buttons und interaktive Elemente entscheidend sind

Buttons und Links sind das Herzstück deiner Webseite. Sie leiten Besucher zur gewünschten Aktion – ob Bestellung, Kontaktaufnahme oder Anmeldung. Doch für Nutzerinnen und Nutzer mit Einschränkungen, beispielsweise Sehbehinderungen, sind schlecht oder falsch beschriftete Buttons wie verschlossene Türen. Ziel der WCAG ist es deshalb, Webseiten so zu gestalten, dass sie wirklich jeder verwenden kann – unabhängig von eventuellen körperlichen oder technischen Einschränkungen.

Zwei grundlegende WCAG-Anforderungen für Buttons & interaktive Elemente

In unserem Analyseprodukt „BarrierefreiPLUS“ überprüfen wir Webseiten genau nach den WCAG-Kriterien. Dabei fallen zwei Themenbereiche besonders ins Gewicht:

Aria-label und aria-labelledby für interaktive Elemente

Eine häufige Hürde bei der Barrierefreiheit stellen Buttons dar, die keine sichtbare Beschriftung haben – etwa Icon-basierte Buttons. WCAG fordert, dass Buttons und ähnliche interaktive Elemente dann zwingend mit einem aria-label oder einem aria-labelledby-Attribut versehen werden. Doch was heißt das genau?

  • Aria-label: Gibt dem Button eine unsichtbare, aber für Screenreader lesbare Beschreibung. Beispiel: aria-label="Suche absenden".

  • Aria-labelledby: Verweist auf ein sichtbares Label auf der Seite, welches dem Button klar und eindeutig zugeordnet wird.

Diese Attribute sorgen dafür, dass Nutzer, die auf Screenreader angewiesen sind, exakt wissen, welche Aktion ausgelöst wird.

Praxisbeispiel:

Stell dir einen Button mit einem Lupensymbol vor, der eine Suche startet. Ohne sichtbare Beschriftung bleibt die Funktion für blinde Nutzer unklar. Durch die Ergänzung eines aria-label="Suche absenden" weiß der Screenreader sofort, dass hier eine Suchanfrage gestartet wird. Der Button wird somit für alle verständlich und bedienbar.

Präzise und klare Labels

Eine weitere zentrale WCAG-Anforderung ist die Präzision der Button- und Linkbeschriftungen. Viel zu oft begegnen uns auf Webseiten Buttons mit unklaren oder generischen Texten wie „Hier klicken“. Solche Formulierungen geben Nutzerinnen und Nutzern keinerlei Auskunft darüber, was sie erwartet.

Die WCAG verlangt deshalb präzise und aussagekräftige Formulierungen. Statt „Hier klicken“ solltest du spezifische Formulierungen wählen, die den Zweck des Buttons klar definieren. Zum Beispiel:

  • „Zum Warenkorb hinzufügen“ statt „Jetzt kaufen“

  • „Termin vereinbaren“ statt „Hier klicken“

Praxisbeispiel:

Ein Button mit dem Label „Weitere Informationen“ sagt nicht aus, welche Informationen dahinter stecken. Ein besserer Text wäre „Details zur Veranstaltung anzeigen“. So weiß jeder Nutzer direkt, was ihn erwartet.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Die häufigsten Fehler bei der Gestaltung barrierefreier Buttons sind oft auf fehlendes Bewusstsein zurückzuführen. Doch sie lassen sich einfach vermeiden:

  • Icon-only Buttons ohne Aria-Label: Buttons ohne Text benötigen zwingend ein aria-label. Prüfe deine Webseite auf solche Fälle und ergänze klare Beschreibungen.

  • Ungenaue Beschriftungen: Gehe jeden Button durch und frage dich: „Ist die Funktion für jemanden klar verständlich, der nicht die gesamte Seite sieht?"

  • Verwendung von generischen Begriffen: Ersetze ungenaue Formulierungen konsequent durch konkrete, handlungsorientierte Beschreibungen.

So unterstützt dich BarrierefreiPLUS bei der Umsetzung

Das Tool „BarrierefreiPLUS“ von Projekt Pioniere hilft dir genau dabei, diese Probleme systematisch aufzudecken. Unsere automatisierte Analyse gibt dir gezielt Hinweise darauf, wo du in puncto Aria-Labels und klarer Beschriftung nachbessern solltest – genau wie in unserem Screenshot beispielhaft gezeigt. Du erhältst konkrete Vorschläge zur Optimierung und verbesserst somit die Zugänglichkeit deiner Webseite nachhaltig und effektiv.

Prüfliste für deine Webseite

Nutze folgende Fragen, um deine Buttons und interaktiven Elemente schnell auf Barrierefreiheit zu prüfen:

  • Haben alle Icon-basierten Buttons ein klar definiertes aria-label?

  • Sind alle Buttons und Links verständlich beschriftet und beschreiben sie präzise die Aktion?

  • Gibt es redundante oder generische Beschriftungen, die klarer formuliert werden könnten?

Fazit: WCAG-Anforderungen umzusetzen ist keine Hexerei

Die barrierefreie Gestaltung von Buttons und interaktiven Elementen ist keine komplexe Aufgabe, sondern vielmehr eine Frage der Aufmerksamkeit und Klarheit. Durch die konsequente Nutzung von Aria-Attributen und klaren, eindeutigen Labels schaffst du eine Webseite, die wirklich alle Besucher mitnimmt – unabhängig von individuellen Einschränkungen.

Nutze die Unterstützung von Tools wie „BarrierefreiPLUS“ und mache deine Webseite zu einem Ort, an dem sich jeder Nutzer willkommen fühlt.

Jetzt bist du dran: Wie gut erfüllt deine Webseite bereits diese WCAG-Anforderungen?