Barrierefreiheit im digitalen Raum ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit – und ab 2025 sogar gesetzlich vorgeschrieben. Der European Accessibility Act (EAA) macht es für Unternehmen verpflichtend, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. In Deutschland wird das durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)umgesetzt.
Aber mal ehrlich: Digitale Barrierefreiheit ist weit mehr als nur eine gesetzliche Auflage. Sie ist eine Chance! Eine Chance, mehr Menschen zu erreichen, Kund*innen langfristig zu binden und Innovationen voranzutreiben. Wer digitale Barrieren abbaut, erschließt sich neue Märkte und verbessert das Nutzungserlebnis für alle.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet digitale Barrierefreiheit konkret?
- Die vier Prinzipien der digitalen Barrierefreiheit (nach WCAG)
- Rechtliche Verpflichtungen: Was fordert der EAA?
- Digitale Barrierefreiheit zahlt sich aus!
- Barrierefreiheit umsetzen: So geht’s
Was bedeutet digitale Barrierefreiheit konkret?
Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Websites, Apps und digitale Produkte so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen problemlos genutzt werden können – unabhängig von individuellen Einschränkungen. Das geht weit über technische Anpassungen hinaus: Es bedeutet, eine inklusive digitale Umgebung zu schaffen, die niemanden ausschließt.
Ein Beispiel: Eine Online-Banking-App, die nur per Touchscreen bedienbar ist, stellt für Menschen mit motorischen Einschränkungen ein massives Problem dar. Mit einer zusätzlichen Sprachsteuerung oder Tastaturbedienung könnten jedoch alle Nutzenden darauf zugreifen. Barrierefreiheit ist keine Sonderlösung – sie ist gutes Design.
Die vier Prinzipien der digitalen Barrierefreiheit (nach WCAG)
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind der internationale Standard für digitale Barrierefreiheit. Sie basieren auf vier zentralen Prinzipien:
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Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen für alle erfassbar sein.
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Alternativtexte für Bilder und Grafiken
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Hohe Farbkontraste zwischen Text und Hintergrund
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Untertitel und Transkripte für Videos
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Bedienbarkeit: Die Navigation muss für alle möglich sein.
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Steuerung per Tastatur und alternativen Eingabegeräten
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Konsistente Navigation und klare Struktur
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Eindeutige Beschriftungen von Buttons und Links
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Verständlichkeit: Inhalte und Funktionen sollen leicht begreifbar sein.
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Klare und einfache Sprache
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Gut verständliche Anleitungen und Fehlermeldungen
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Vorhersehbare Interaktionen
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Robustheit: Inhalte müssen mit verschiedenen Technologien kompatibel sein.
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Standardkonformes HTML und ARIA-Labels
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Funktionalität mit Screenreadern und assistiven Technologien
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Rechtliche Verpflichtungen: Was fordert der EAA?
Ab dem 28. Juni 2025 müssen alle Unternehmen, die digitale Produkte und Dienstleistungen anbieten, die Anforderungen des EAA erfüllen. Das betrifft unter anderem:
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Websites und Apps von Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz über 2 Mio. Euro
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E-Commerce-Plattformen und Online-Marktplätze
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Banken, Versicherungen und Mobilitätsanbieter
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Online-Kundendienste und Self-Service-Portale
Unternehmen müssen nachweisen, dass sie die Barrierefreiheitsstandards erfüllen und regelmäßig optimieren. Andernfalls drohen empfindliche Strafen und im schlimmsten Fall Abmahnungen oder Umsatzverluste durch eine schlechtere Nutzererfahrung.
Digitale Barrierefreiheit zahlt sich aus!
Gesetze und Strafen sind eine Sache – doch wer jetzt in digitale Barrierefreiheit investiert, profitiert in mehrfacher Hinsicht:
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Größerer Kundenkreis: 16 % der Weltbevölkerung haben eine Behinderung. Barrierefreiheit bedeutet mehr Reichweite und neue Kund*innen.
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Bessere User Experience: Eine intuitive und zugängliche Website führt zu längeren Aufenthaltszeiten, geringeren Absprungraten und höherer Kundenzufriedenheit.
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SEO-Vorteile: Barrierefreie Websites werden oft besser gerankt, da sie technische Best Practices wie Strukturierung und alternative Texte nutzen.
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Image und Reputation: Unternehmen, die Barrierefreiheit ernst nehmen, werden als innovativ und sozial verantwortungsbewusst wahrgenommen.
Barrierefreiheit umsetzen: So geht’s!
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Bestandsaufnahme: Wo stehen wir aktuell? Welche Barrieren gibt es auf unserer Website oder in unseren Apps?
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WCAG-Standards einhalten: Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Zugänglichkeit umsetzen.
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Schulungen und Sensibilisierung: Mitarbeitende für Barrierefreiheit schulen, damit es ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur wird.
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Regelmäßig testen und optimieren: Barrierefreie Angebote sind ein fortlaufender Prozess, keine einmalige Umstellung.
BarrierefreiPLUS: Der einfache Weg zur digitalen Barrierefreiheit
Wer sich unsicher ist, wie er sein digitales Angebot barrierefrei gestalten kann, bekommt mit barrierefreiPLUS eine pragmatische Lösung. Unser Service hilft Unternehmen, schnell und einfach zu prüfen, wie barrierefrei ihre digitalen Angebote sind, und liefert konkrete Optimierungsvorschläge.
Digitale Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have, sondern ein Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die sich jetzt vorbereiten, sind ihren Mitbewerbern voraus und profitieren langfristig. Es ist an der Zeit zu handeln – für mehr Inklusion, bessere Nutzererlebnisse und nachhaltigen Unternehmenserfolg.